Bürgergespräch zur Flutkatastrophe in Wormersdorf

Hallo zusammen,
in der letzten Woche fand das Bürgergespräch mit dem Bürgermeister in Wormersdorf statt, über dass ich kurz berichten möchte. Die Möglichkeit Fragen zu stellen, Verbesserungsvorschläge zu machen und natürlich auch Kritik zu äußern nutzten rund 50 Wormersdorferinnen. Zunächst erläuterte der Bürgermeister kurz die Situation, wie sie sich aus Sicht der Verwaltung darstellte. Anschließend hatten die Bürgerinnen und Bürger das Wort. Die gemachten Äußerungen umfassten im Wesentlichen die Themenbereiche „Warnung der Bevölkerung“; „Bewältigung der akuten Flutschäden“ und „Schutz vor zukünftigen Gefahrenlagen (Prävention)“.
 
Da es viele Wortbeiträge gab und zum Teil recht komplexe Begründungen, fasse ich hier nur die Redebeiträge nur kurz zusammen. Nach Abschluss der Bürgergespräche in allen Ortschaften und der Kernstadt wird die Stadtverwaltung ein Protokoll erstellen und veröffentlichen. Zudem wurden bei Bedarf (und wenn es gewünscht war) die Kontaktdaten der Betroffenen für eine individuelle Rückmeldung aufgenommen.
 
➡️Warnung der Bevölkerung:
Ein großes Problem war die Warnung der Bevölkerung. Die Bedeutung der Sirenensignale ist oftmals nicht bekannt. Es wurde daher angeregt, feste Lautsprecheranlagen zu installieren, über die im Falle einer Gefahr konkret gewarnt und Handlungsanweisungen ausgesprochen werden können. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass Gehörlose Sirenen oder Durchsagen nicht hören können. Auch hier muss eine Möglichkeit der Warnung gefunden werden.
 
➡️Bewältigung der akuten Flutschäden:
Auch wenn man festhalten muss, dass Wormersdorf vergleichsweise glimpflich davongekommen ist, gibt es auch hier an einigen Häuser schwere Schäden. Selbstverständlich gab es dementsprechende Fragen nach Hilfsgeldern, Spenden, die Frage nach Unterstützung im Kontakt mit den Versicherungen. Zudem gab es Fragen zur Müllentsorgung, insbesondere von Sperrmüll und Bauschutt.
 
➡️Schutz vor zukünftigen Gefahrenlagen (Prävention)
Selbstverständlich gab es auch eine Reihe von Anregungen, die sich mit dem Schutz vor zukünftigen Schadensereignissen befassten. Insbesondere wurde angeregt, die Gräben, Abflusssysteme und Rückhaltebecken hinsichtlich ihres Zustandes und ihrer Dimensionierung zeitnah zu prüfen und ggf. notwendige Reparaturen und Veränderungen durchzuführen. Insbesondere der Zustand des Graben oberhalb Wormersdorfs (AKA "Judengraben") gab Anlass zu Kritik. Zudem wurde angeregt, die Flussrichtung des Grabens zu ändern und Schwellen im Bereich der schwer betroffenen Bungalows in die Straßen einzubauen, um ein Eindringen des Wassers in diesen Bereich zu verhindern.
 
Darüber hinaus wurde angeregt, die Sinkkästen an den Straßen regelmäßiger zu kontrollieren, weil einige verstopft waren, bzw. regelmäßig verstopft sind. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass sich bei stärkeren Regenfällen das Wasser regelmäßig vor einigen Häusern staut. Auch hier wurde um eine Überprüfung gebeten, ob dort baulich etwas geändert werden könne.
 
Weitere Hinweise und Anregungen gab es zum Themenbereich „individueller Hochwasserschutz“: Zum einen wurde angeregt, dass durch eine Beratung von Experten Hinweise gegeben werden, wie sich jeder individuell schützen kann. Einen guten Hinweis gab es auf das Hochwasserkonzept in Andernach, dass eine Checkliste für die Bürgerinnen und Bürger enthält, die Ihr hier findet.
 
 
Die Flutkatastrophe und ihre Bewältigung müssen - ich denke da sind wir uns einig -kritisch aufgearbeitet werden. Mit den Bürgergesprächen wurde ein erster Schritt in diese Richtung gemacht. Allerdings müssen noch viele weitere Schritte in diese Richtung folgen.
 
Viele Grüße,
 

 

MiRo